Justizvollzug

Justizministerin Gentges besucht deutschlandweit erste biologische Landwirtschaft mit Weinanbau im Justizvollzug

Justizministerin Gentges: „Ob Wein, Obst, Gemüse oder Rindfleisch, alle Produkte gibt es seit diesem Jahr in Biolandqualität.

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Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges MdL
Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges MdL

Mit der heutigen Lese des ersten Bioweins können wir mit Stolz sagen: die Landwirtschaft in unserem Vollzug ist ökologisch und auf höchstem Standard.“


Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges besuchte am heutigen Freitag zur Traubenlese des ersten Bioweines die landwirtschaftliche Außenstelle Hohrainhof der Justizvollzugsanstalt Heilbronn. Als einziges Bundesland betreibt Baden-Württemberg Weinbau im Justizvollzug – und seit diesem Jahr auch auf Biostandard. Der Hohrainhof in Talheim (südlicher Teil des Landkreises Heilbronn) ist eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, in der Gefangene im offenen Vollzug in der Landwirtschaft und im Weinbau tätig sind.


Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges: „Die Staatsdomäne Hohrainhof wurde seit September 2020 nachhaltig und zukunftsfähig neuausgerichtet. Als staatliche Institution sind wir uns unserer Verantwortung Natur und Umwelt gegenüber bewusst. Diese Umstellung konnte in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Ob Wein, Obst, Gemüse oder Rindfleisch, alle Produkte gibt es seit diesem Jahr in Biolandqualität. Mit der heutigen Lese des ersten Bioweins können wir mit Stolz sagen: die Landwirtschaft in unserem Vollzug ist ökologisch und auf höchstem Standard.“

Die biologische Landwirtschaft ist auch ein ideales Lernfeld für die Insassen, da diese Form der Landwirtschaft von einem respektvollen Umgang mit Tier, Natur und Umwelt lebt. Die Staatsdomäne Hohrainhof verfügt über eine Belegungsfähigkeit von 32 Gefangenen, welche dort im Ackerbau, im Gemüseanbau, in der Viehhaltung (Muttertierhaltung) und im Weinbau tätig sind.


Ein wesentlicher Fokus in der Staatsdomäne Hohrainhof liegt auf dem Weinbau. Jährlich werden im Weinbaubetrieb der Staatsdomäne zwischen 50.000 und 60.000 Liter Wein von hoher Qualität erzeugt. Insgesamt werden auf rund 11 Hektar Rebfläche in den Weinlagen Talheimer Hohe Eiche und Talheimer Schlossberg Rot- und Weißweine, Säfte, Secco und Sekt im traditionellen Flaschengärverfahren hergestellt.
Eine genaue Auflistung der Produkte und Möglichkeiten zum Bestellen erhalten Sie hier:
https://shop.vaw.de/de/shop/wein-und-sekt-p734


Weitere Informationen:
Bei der Staatsdomäne Hohrainhof handelt es sich um eine Abteilung des offenen Vollzuges, in der nur Gefangene untergebracht sind, welche aufgrund der Zulassung zum offenen Vollzug in regelmäßigen Abständen Ausgänge und Urlaub erhalten. Ziel dieser Einrichtung ist es, Insassen, die sich im geschlossenen Vollzug bewährt haben, unter Beaufsichtigung, Anleitung und Begleitung von Vollzugsbediensteten in einem kontrollierten Rahmen durch Vorleben von Werten und Vermittlung von Kompetenzen das notwendige Rüstzeug an die Hand zu geben, damit sie nach ihrer Entlassung ein Leben ohne Straftaten führen können. Nach dem in der landwirtschaftlichen Außenstelle Hohrainhof praktizierten Konzept leben die Insassen nicht nur auf dem Hohrainhof. Sie arbeiten dort auch unter Anleitung von Vollzugsbediensteten entweder in der Landwirtschaft oder im Weinbau mit und sind in die vielfältigen Tätigkeiten, die in einer Landwirtschaft anfallen können, eingebunden. Sie sind damit fester Bestandteil der Einrichtung und leben in Gemeinschaft mit anderen Mitgefangenen.