Integration

Rund 3,7 Millionen Euro für Trauma-Projekt

Eine Asylbewerberin trägt ihr kleines Kind auf dem Arm. (Bild: dpa)

Das Projekt „Baden-Württemberg schützt – Traumarehabilitation für Geflüchtete in Baden-Württemberg“ soll Traumata bei geflüchteten Menschen frühzeitig erkennen. Das Land fördert das zweijährige Projekt mit rund 3,7 Millionen Euro.

Die Landesregierung wird sich in den kommenden zwei Jahren verstärkt um traumatisierte Geflüchtete kümmern. Für das zweijährige Projekt „Baden-Württemberg schützt – Traumarehabilitation für Geflüchtete in Baden-Württemberg“ stellt das Land rund 3,7 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des Projekts ist es, Traumata bei geflüchteten Menschen frühzeitig zu erkennen und niedrigschwellige Hilfestellungen anzubieten. Das teilten Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha und Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges mit. „Wir wollen und müssen alles tun, um schwer traumatisierten Menschen schnell zu helfen. Das kann im Extremfall Leben schützen, weil die Betroffenen frühzeitig in Behandlung sind und damit das Risiko für fremdgefährdendes Verhalten eingedämmt werden kann“, sagte Lucha.

Das Projekt, das unter Mitwirkung des Ministeriums der Justiz und für Migration durchgeführt wird, richtet sich zunächst insbesondere an Geflüchtete in der vorläufigen Unterbringung und startet im Landkreis Konstanz und der Region um Karlsruhe/Mannheim. Innerhalb des Projekts wird ein Programm entwickelt, das psychische Belastungen bei Geflüchteten frühzeitig identifizieren und passgenaue, niedrigschwellige Beratungsmaßnahmen beinhalten soll. Hierbei steht die Ausbildung und Begleitung sogenannter Gesundheitspatinnen und Gesundheitspaten im Zentrum. Diese führen kultursensibel Gesundheitsinterviews mit Geflüchteten durch und bieten auf dem Ergebnis aufbauend bei Bedarf passgenaue Beratungsangebote an. Bei geringen bis mittleren Auffälligkeiten erfolgt die Beratung durch die entsprechend geschulten Gesundheitspatinnen und Gesundheitspaten selbst, die im Hintergrund eng von Expertinnen und Experten begleitet werden und bei Bedarf auch auf Sprachmittlung zurückgreifen können. Bei Anzeichen für eine höhere Belastung wird die Diagnose qualifiziert von Ärztinnen und Ärzten abgesichert und die Betroffenen werden in die dafür vorgesehenen Regelstrukturen vermittelt.

Psychische Belastungen können erfolgreiche Integration verhindern

Das Programm wird eng durch eine wissenschaftliche Evaluation begleitet, die die Effektivität und Kosteneffizienz untersucht und durch die kontinuierliche Datenerhebung die Qualitätssicherung und Steuerung des Programms ermöglicht.

Durchgeführt wird das Projekt von der Universität Konstanz unter Beteiligung von vivo international e. V. und des Freundeskreis Asyl Karlsruhe e. V.

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Psychische Belastungen bei Geflüchteten können einer erfolgreichen Integration sehr im Wege stehen. Vorhandene Angebote werden teilweise aufgrund bestehender Barrieren sprachlicher, kultureller oder organisatorischer Art nicht bzw. sehr spät angenommen. Wir möchten daher mit diesem Programm für Baden-Württemberg wissenschaftlich fundiert zwei Dinge erproben: Zum einen, wie Präventions- und Beratungsmaßnahmen zur mentalen Gesundheit für Geflüchtete umgesetzt werden müssen, um einen guten Zugang zu den Menschen zu gewährleisten. Zum anderen, wie geschultes und professionell begleitetes Personal, das selbst über keine anerkannte medizinische Ausbildung verfügt, angesichts knapper Personalressourcen ergänzend eingesetzt werden kann, um das Gesundheitssystem zu entlasten.“

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei einer Landtagssitzung.
  • Regierungsinformation

„Sicherheit stärken, Migration ordnen, Radikalisierung vorbeugen“

Eine Ärztin und eine Therapeutin sitzen mit einem medizinischen Stethoskop am Tisch und machen mit einem Laptop und einem Mobiltelefon medizinische Notizen.
  • Gesundheit

Land stärkt Öffentlichen Gesundheitsdienst

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 24. September 2024

In Westen gekleidete Polizisten stehen in Reutlingen. (Bild: picture alliance/Silas Stein/dpa)
  • Sicherheit

Umfassendes Sicherheitspaket beschlossen

Ein Smartphone wird in Händen gehalten.
  • Sucht

Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Hauptstraße  9, ehemaliges Bierhäusle, in Eschbach
  • Städtebau

Ortskern in Eschbach erfolgreich saniert

Bunt gestreifter Löwenumriss, darüber Titel „Bunt und stark“
  • Gleichstellung

Studie zur Lebenssituation queerer Menschen

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Mehr Jugendkonferenzen in Baden-Württemberg

Integrationsmanagerin im Gespräch mit einem Geflüchteten
  • Integration

116 Millionen Euro für Integrationsmanagement

  • Gleichstellung

20. Frauenwirtschaftstage starten

Abgebildet sind zwei Frauenhände. In der linken Hand hält die Frau ein Smartphone. Mit einer App hat sie einen Leberfleck auf ihrem rechten Arm gescannt.
  • Gesundheit

Digitale Gesundheit zum Anfassen

Menschliche Schatten bei einer Performance auf einer Bühne
  • Kunst und Kultur

Rund 500.000 Euro für Innovationen in der Kunst

Industrie und Binnenmarkt
  • Hafen- und Stadtentwicklung

Zukunftskonzept für Hafen Mannheim wird erarbeitet

Hotel Rheingold im städtebaulichen Erneuerungsgebiet Ortskern II in Gailingen
  • Städtebau

Ortskern in Gailingen erfolgreich saniert

Eine Rollstuhlfahrerin fährt in einer Wohnanlage zu ihrer Wohnung.
  • Inklusion

Tag der Demokratie am 15. September

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
  • Gesundheit

Gesundheits-Delegations­reise nach Dänemark

Kleinkind auf Rutsche
  • Städtebauförderung

15 Millionen Euro für soziale Integration

Neues Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Freiburg, Ansicht Innenbereich mit bunten Stühlen, Tischen, bunten Lichtern an der Decke
  • Gesundheit

Neues Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Freiburg

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

Neuer Landeselternbeirat für Kitas geplant

Der Landeswettbewerb „RegioWIN 2030“ (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
  • Innovation

Land fördert Projekt für medizinische Innovationen

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
  • Arbeitsmarkt

Zweiter Runder Tisch zur Arbeitsmarktintegration

Foto 1
  • Innere Sicherheit

Grenzkontrollen an den Binnengrenzen Deutschlands

Kinder einer Kindergartengruppe nehmen in einem Gruppenraum mit ihrern Erzieherinnen an einer Bewegungseinheit mit einem Tuch teil.
  • Frühkindliche Bildung

Inklusion in Kitas stärken

Eine Trachtengruppe beim Landesfestumzug der Heimattage 2018 in Waldkirch (Bild: © picture alliance/Achim Keller/dpa).
  • Heimatpflege

Zehn Heimatmedaillen verliehen

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“