Justizministerin Marion Gentges hat Thomas Schwendele das Bundesverdienstkreuz überreicht. Damit werden seine Verdienste und sein Einsatz, insbesondere für die Arbeits- und Tarifbedingungen sowie arbeitsrechtlichen Regelungen im kirchlich-caritativen Bereich, gewürdigt.
Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges, hat am Freitag, 31. März 2023, in Schwäbisch-Gmünd Thomas Schwendele das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Der Verdienstorden, umgangssprachlich „Bundesverdienstkreuz“ genannt, wird ihm für seine Leistungen im sozial-caritativen Bereich verliehen und damit seine Verdienste und seinen Einsatz, insbesondere für die Arbeits- und Tarifbedingungen sowie arbeitsrechtlichen Regelungen im kirchlich-caritativen Bereich, gewürdigt.
In ihrer Laudatio hob Gentges die vielfältigen Positionen und Gremien hervor, in denen sich Schwendele seit Jahrzehnten landes- und bundesweit engagiert, und sagte: „Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung in der Bundesrepublik und Ausdruck unseres Danks und unserer Wertschätzung für Ihre unermüdliche und erfolgreiche Arbeit in Verbänden, Expertengruppen und Kommissionen. In all den Gremien, in denen Sie tätig waren, haben Sie sich für die Arbeitsbedingungen innerhalb der katholischen Kirche und der Caritas eingesetzt und Arbeitsrechtsregelungen maßgeblich mitgestaltet. Sie haben großen Einfluss auf Tarifgestaltungen im Bereich Pflege und Sozialwirtschaft genommen und sich auf Bundesebene erfolgreich für einen Mindestlohn in der Pflege eingebracht. Mit aller Kraft haben Sie sich für die Anliegen und Interessen von tausenden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen und caritativen Bereich eingesetzt.“
Engagement für Suchtkranke
Nachdem Schwendele bereits 1981 damit begonnen hatte, ein Mal pro Woche die Vollzugsanstalt Schwäbisch Gmünd zur Drogenberatung zu besuchen, weitete er als Fachdienstleiter bei der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtkranke in Backnang das Beratungsangebot auf Drogenabhängige und Menschen mit Essstörungen aus. Er leitete die Umsetzung des Bundesmodells „Aufsuchende Sozialarbeit für betäubungsmittelabhängige Straftäter“ in die Wege und rief 1987 das Projekt „Ambulante Ganztagesbetreuung Drogenabhängiger“ ins Leben.
Gremienarbeit im kirchlich caritativen Bereich
Seit 1987 ist Schwendele Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands, die deutschlandweit für über 650.000 Mitarbeiter die Arbeitsbedingungen aushandelt. Er war über Jahre hinweg Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Caritas Region Ost-Württemberg, Mitbegründer und Vorsitzender der Gesamt-Mitarbeitervertretung des Diözesan-Caritasverbands sowie Vertreter im Diözesanrat der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Als Mitglied und Vorsitzender in der Zentralen Kommission zur Ordnung des Arbeitsvertragsrechts im kirchlichen Dienst kümmerte er sich mit um die Koordination und politische Einbettung aller Arbeitsbedingungen innerhalb der katholischen Kirche und der Caritas. Mit seinem Engagement hat Schwendele großen Einfluss darauf genommen, dass es bei der Caritas bis heute flächentarifliche Regelungen in Deutschland gibt.
Kommissionsarbeit auf Bundesebene
2009, 2014 und 2016 wurde Schwendele vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als Experte in die Pflegekommission berufen. 2018/2019 gehörte er im Rahmen der Bundesinitiative „Konzertierte Aktion Pflege“ der Arbeitsgruppe für „Entlohnungsbedingungen in der Pflege“ an und erarbeitete in diesem Rahmen Ziele und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsalltags von beruflichen Pflegekräften mit. Hier war er wesentlicher Motor unter anderem für den Mindestlohn in der Pflege und vor allem mit strukturellen Fragen der Tarifverhandlungen im Bereich Pflege und Sozialwirtschaft befasst.