Die Justiz wird durch Europa vielfältig berührt. In vielen Bereichen wird die Rechtsanwendung durch das europäische Recht beeinflusst. Kenntnisse im europäischen Recht, aber auch der Organe der Europäischen Union und deren Wirken sind mittlerweile für Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte unerlässlich geworden. Aber auch umgekehrt erscheint es uns wichtig, in Europa für unsere Justiz zu werben und Kenntnisse über unser System auf kurzem Wege weiterreichen zu können.
Daher ermöglicht die baden-württembergische Justiz vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Ausland. Diese reichen von kurzen Austauschprogrammen bis hin zu mehrjährigen Auslandseinsätzen.
Insbesondere können über den sogenannten Dynamischen Europapool Baden-Württemberg längere Entsendungen ins europäische Ausland ermöglicht werden. Derzeit sind Richterinnen und Richter bzw. Staatsanwältinnen und Staatsanwälte beim Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg, beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, beim Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) sowie in der Generaldirektion der Europäischen Kommission in Brüssel und beim Europarat in Straßburg und bei Eurojust in Den Haag tätig. Der Europapool unterstützt die Entsendungen finanziell, bereitet sie aber mithilfe von vertieften Sprachkursen sowie Tagungsangeboten auch inhaltlich vor.
Die Möglichkeit einer Auslandsverwendung besteht jedoch nicht nur über den Europapool. Auch Entsendungen über die IRZ-Stiftung z.B. in den osteuropäischen Raum sowie über die GIZ werden durch das Justizministerium unterstützt.
Schließlich wird auch die Teilnahme an Kurzzeitprogrammen wie etwa dem Richteraustausch des European Judicial Training Network (EJTN), aber auch der IRZ und anderer Gesellschaften ermöglicht. Auch sie gewähren wertvolle Einblicke in andere Rechtssysteme und vermitteln zudem die Möglichkeit, Kontakte zu Juristen in anderen Ländern zu knüpfen.